Historischer Bergbau in Georgensgmünd


Bergwerk Hauslach (Tafel 2)


Ob es sich bei den Steinbrüchen hier am Standort um eine Nachfolgenutzung des urkundlich erwähnten Hauslacher Bergwerks handelt, ist unklar. Eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht durch die vorhandenen geologischen Rahmenbedingungen. So könnte sich das Gelände mit seinen vielen Aufschlüssen und die Hanglagen für einen Abbau des Burgsandsteins erst richtig angeboten haben. Leider ist heute von den einst sehr tiefen Hauslacher Steinbrüchen nicht mehr viel zu sehen. Im Laufe der letzten 5 Jahrzehnte wurden die einst gewaltigen Geländeöffnungen immer weiter verfüllt. Noch vor hundert Jahren war hier reger Betrieb. Steinbrucharbeiter lösten ganze Felswände aus und brachten die Bruchstücke in brauchbare Formen. In der Vergangenheit musste zunächst der Abraum des Deckgebirges über dem nutzbaren Stein von den Räumern beseitigt werden.

 

Anschließend konnten die Steinbrecher unter Ausnutzung der horizontalen Trennflächen und der vertikalen Klüfte durch Abkeilen Rohblöcke aus dem Felsverband lösen. Der abzutrennende Steinblock erhielt mit dem Zweispitz auf der Oberfläche im Abstand von wenigen Zentimetern Keillöcher. In diese wurden dann Stahlkeile eingesetzt und mit einem schweren Hammer gleichmäßig eingetrieben, bis sich der Block abspaltete. Der Block wurde von den Stockräumern mit Brechstangen oder Winden zum Verarbeitungsplatz transportiert. Die beschäftigten Steinhauer kamen zum großen Teil aus der nahen Umgebung. Zur Aufbewahrung von Gerätschaften und zum Unterstellen bei schlechtem Wetter nutzte man die im Steinbruch liegende Höhle. Dieser Keller, im Volksmund "Nussermärtelshöhle" genannt, liegt im östlichen Teil des Steinbruchs.

 

Die genaue Entstehungsgeschichte und Nutzungsfolge ist nicht bekannt. Mit Sicherheit wurde er von den Steinbrucharbeitern und später zur Bierlagerung sowie zur Lagerung von Eis zur Kühlreserve benutzt. Ein großer verschließbarer Lagerraum mit Einwurfschacht ist heute noch vorhanden und gut erkennbar. Interessant an der betreffenden Höhle ist die Struktur und Beschaffenheit des Gesteins. Harter und weicher Sandstein ist von anderen, teils lehmhaltigen Schichten durchbrochen. Auch umlagerte Lehmnester sind mehrfach zu sehen. Diese Nester sind teilweise von rotbraunen Schichten umschlossen.

 

 

Beachtlich sind jedoch die deutlich erkennbaren Flöze von eisenhaltigem Sandstein. Diese Menge an eingelagertem, eisenhaltigem Gestein ist hier selten. Wurde die Höhle als vormaliger Teil eines Bergwerkes erweitert? Ist ein nennenswerter Eisengehalt im Gestein?

Die interessanteste Methode, um einen geringen Eisengehalt nachzuweisen, ist ein Miniatur-Hochofen. Dazu benötigt man einen hitzefesten Keramiktopf, zerkleinertes Erz und Holzkohle. Zur erweiterten Energiezufuhr ist ein Gasbrenner nützlich. Bei erfolgreicher Durchführung findet man in den Überresten eine Mini-Eisenluppe wie im richtigen Hochofen. Ein Magnet bringt den Beweis, das Ergebnis ist ein Schlackenstück mit etwas reduziertem Eisen. Die rotbraunen Schichten in der Höhle sind eisenhaltig.

Text und Bilder:   Georg Vogel, Heimatverein Georgensgmünd e.V.