Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Georgensgmünd mit Ehrungen
am Samstag, den 01.04.2023
GEORGENSGMÜND – Der Heimatverein Georgensgmünd hat in diesem Jahr viel vor. Dies wurde aus der Vorschau ersichtlich, die der 1. Vorsitzende Michael Gsaenger bei der Jahreshauptversammlung ankündigte. Eine Reihe von Mitgliedern wurde für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Vorstand in seinen Ämtern bestätigt.
Zu Ehren der verstorbenen Mitglieder Karl Hirschmann, Otto Freytag und Gerhard Spiegel erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen.
Neun langjährige Mitglieder wurden für ihre Vereinstreue geehrt. Seit 25 Jahren sind Doris und Karl Kittsteiner, Irene und Günter Abzieher sowie Martina und Gerd Berghofer Mitglieder im Heimatverein. Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft wurde Ursula Hirschmann geehrt. Leonore Halm und Margot Fröba gehören dem Heimatverein bereits seit 50 Jahren an.
In seinem Bericht zum Vereinsjahr 2022 freute sich Vorsitzender Michael Gsaenger, dass sich die Wanderung nach Untersteinbach „zwischen den Jahren“ einer großen Beteiligung erfreute. Der Umzug des Heimatvereins in den zweiten Stock des „Haus der Geschichte“ sei fast abgeschlossen. Es fehlten nur noch ein paar Regale und Schränke. Dankbar ist der Verein für Themenvorschläge, die in der monatlichen „Rundschau“ veröffentlicht werden. Gsaenger dankte Martin Kaiser für die Pflege der Homepage.
Eine Bereicherung sei der Vortrag über „Stresstolerante Bäume für Straßen und Gärten“ der Diplom-Biologin Dr. Böll vom Landesamt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim gewesen. „Jede Baumart kommt unterschiedlich mit dem Stress zurecht“, sagte der 1. Vorsitzende, „die Gemeinden sollten die gemachten Vorschläge beherzigen.“ Der Heimatverein wolle dieses Thema weiter vertiefen und Referenten einladen.
Michael Gsaenger berichtete, dass letztes Jahr eine Spende des Heimatvereins in Höhe von 5000 Euro an die Kirchengemeinde Rittersbach für die Renovierung der Mäbenberger Kirche gegangen ist.
Verabschiedet wurden Georg Koch, der seit 2017 im Beirat tätig war, und Alois Seidler, der seit 16 Jahren das Amt des Kassiers innehatte.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurden die bisherigen Vorstände wiedergewählt. So führen für die nächsten zwei Jahre weiterhin Michael Gsaenger als 1. Vorstand und Brigitte Schwarz als seine Stellvertreterin den Heimatverein. Schriftführer ist Egid Herzner, neuer Kassier ist Herbert Wisskirchen. Als Rechnungsprüfer wurden Heinz Kraus und Annette Schmidtkonz gewählt. Beiräte sind Peter Bauer, Martin Kaiser, Lenore Dorweiler, Ben Schwarz, Loni Schwarz, Georg Vogel und Christa Winkler.
In einer Vorschau kündigte Michael Gsaenger das Wasserradfest am 21. Mai an, bei dem sich der Heimatverein und andere Vereine sowie altes Handwerk präsentieren werden. Bei der Kirchweihausstellung am 4. August werden Malerei und Zeichnungen von Wolfgang Gsaenger, dem Vater von Michael Gsaenger, anlässlich des 100. Geburtstags von Wolfgang Gsaenger zu sehen sein. Am 10. August veranstaltet der Heimatverein im Rahmen des Ferienprogramms „Spaß mit alten Spielen“ , dort können sich rund 20 Kinder beteiligen.
Brigitte Schwarz arbeitet derzeit an dem Buchprojekt „400 Jahre Schule in Georgensgmünd 1623 – 2023“. Im Herbst wird es eine Buchvorstellung geben. „Es sind sehr viele Bilder und Geschichten rund um das Thema Schule viorhanden“, berichtete Brigitte Schwarz, „Fritz und Bärbel Volkert haben viel recherchiert.“ Geplant sind auch Vorträge und Wanderungen zu aktuellen Umweltthemen.
Lenore Dorweiler stellte das laufende Projekt Schlosserwiese beziehungsweise Gänswiese am Steinbächlein vor. „Die Wiese gehört der Gemeinde“, sagte sie. „Das Areal soll naturnah gestaltet und eine Ruhebank soll aufgestellt werden.“ Es gehe um eine nachhaltige Bepflanzung dieser Fläche. Die Gemeinde wolle, dass aus der früheren Wiese wieder eine Wiese werde, das komme den Vögeln und Insekten zugute.
„Man könnte Saatgut einbringen, damit eine Artenvielfalt entsteht“, schlug sie vor. Es seien unter anderem Farne gepflanzt worden, die Wiese müsse zweimal im Jahr gemäht werden. Am Wasser seien Sumpfdotterblumen eingepflanzt worden. Der Bund Naturschutz habe Farne und Wildstauden vorgeschlagen. Als Randbepflanzung sollen Anemonen, Buschwindröschen und Märzenbecher zum Zuge kommen. „Auf dem Totholz wachsen Pilze“, so Dorweiler weiter, „das wäre auch für Schüler interessant und lehrreich, man könnte einen Lehrpfad daraus machen.“
Michael Gsaenger versicherte, dass man sich für dieses Projekt Zeit nehmen wolle. Sein Wunsch wäre es, Schilder aufzustellen, die darüber informieren, was hier alles wächst.
Am 6. Mai bietet der zuständige Revierleiter Alexander Riedmaier eine geführte Waldwanderung an. Angesprochen werden Themen wie Baumarten, Wasserhaushalt, Zukunftsbäume, Waldumbau und Waldverjüngung.
Der Heimatverein ist auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den Kohlenmeiler. Er könnte eventuell bei der Blockhütte in Mauk sein. „Der Kohlenmeiler muss 100 Meter vom Wald entfernt sein“, betonte Michael Gsaenger. „Er brennt eine Woche lang und es muss Tag und Nacht eine Aufsicht anwesend sein.“ Und: „Wir wollen dort auch ein Köhlerfest veranstalten.“ Unterstützung bei derErstellung des Kohlenmeilers bekomme man von den Köhlerfreunden aus Ebermannsdorf.
Abschließend berichtete Georg Vogel von seinen aktuellen Nachforschungen über Kalköfen in Georgensgmünd. „Es gibt um Georgensgmünd viele Dinge, die allgemein nicht bekannt sind“, sagte er, „zu diesen Dingen zählen frühere Kalköfen“. Aus den Kalksteinbrüchen bei Georgensgmünd, Hauslach und Oberbreitenlohe sei früher Kalk produziert worden, der für den Häuserbau genutzt wurde. Bei Georgensgmünd habe es einen historischen Kalkofen gegeben. „Das ist ein Schatz, den man für den Fremdenverkehr nutzen könnte“, sagte er, „auch junge Leute könnte man für dieses Thema begeistern.“ Auch bei Mettendorf in der Nähe von Greding gebe es einen historischen Kalkofen, der dazu gehörige Kalksteinbruch sei noch zu erkennen.
ROBERT UNTERBURGER
Artikel aus der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung
Foto: Robert Unterburger