Übergabe Fotomappe


 

 

 

 

Das alte Feuerwehrhäuschen

in Rittersbach wird anlässlich

des Dorfjubiläums zur Galerie:

 

 

 

 

 

 

Dort findet eine Ausstellung mit historischen Fotos statt, von denen die ältesten noch aus dem 19. Jahrhundert stammen. Gleichzeitig werden zwölf Ansichten von Künstlern gezeigt, die dörfliche Motive auf ihre besondere Sichtweise wiedergeben. Sie sind einer Kunstmappe zusammengefasst, die der Heimatverein Georgensgmünd herausgegeben hat. Das Häuschen ist am 17. Juni während des Dorffestes und an der Kirchweih geöffnet.

 

Edeltraud Glauber, Rosalinde Lastinger und Hannelore Volkert sind mit Leimtopf, Pinsel, Lineal und viel Augenmaß dabei, die letzten der Bilder auf den Stellwänden anzubringen. Ein schönes Stück Arbeit liegt hinter dem Team, und Hannelore Volkert hat sich vorgenommen: „Jetzt möchte ich mal wieder einen Tatort sehen anstatt abends noch Bilder zu bearbeiten!“ Rund 300 Fotos und Postkarten hat sie gesammelt, gescannt, bearbeitet und für die Ausstellung aufbereiten lassen. Die Rittersbacher sind ihrem Aufruf gerne und in großer Zahl nachgekommen und haben ihre Fotoalben geöffnet. Zutage gekommen sind wahre Schätze, die viele Erinnerungen wachrufen werden. Sei es der Ehrenabend des Gesangvereins im Jahr 1951, Festzüge oder Bilder vom arbeitsreichen Leben der Bauern im Hopfengarten oder mit einer Kuh vor dem Pflug. Da dreht sich das Karussell an der Kirchweih noch mitten im Dorf vor einer der Gastwirtschaften, denen auch eines der Kapitel gewidmet ist. Mädchen und Buben blicken ernst in die Kamera auf Klassenfotos, beaufsichtigt vom „Fräulein“ oder dem „Herrn Lehrer“. Die Straßenarbeiten von 1920 sind eben so zu sehen wie Ruinen nach einem Brand oder der Meister Lang vor seiner Schmiede, aufgenommen 1902. Ein Glücksfall ist das Archiv, das einst Richard Köbler über die alten Häuser angelegt hat und das Ilse Köbler nun für die Ausstellung zur Verfügung stellte. Seine Texte ergänzen perfekt die Fotos der Häuser zu einer umfassenden Information über die Anwesen und ihre Besitzer im Lauf von Jahrhunderten. Die drei Rittersbacherinnen zählen aber auch auf die persönlichen Erinnerungen der Besucher. Sie sind sicher, dass da noch viel Wissen über Ereignisse, Jahreszahlen oder abgebildete Personen vorhanden ist. Ihr Appell: „Bitte teilt uns mit, wenn ihr mehr darüber wisst!“

 

Gerne lassen sich die Ausstellungsmacherinnen von Brigitte Schwarz in ihrer Arbeit unterbrechen. Die Vorsitzende des Gmünder Heimatvereins bringt mit zwei Vertretern der Vereins- Fotogruppe die druckfrischen Kunstmappen vorbei. Damit nimmt der Heimatverein die Tradition der Kunstmappen mit heimischen Motiven wieder auf, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Diese Ausgabe ist Rittersbach gewidmet und das Geschenk des Vereins zum Jubiläum, denn der Verkaufserlös bleibt bei der Dorfgemeinschaft. Ausgewählt wurden 12 Zeichnungen und Aquarelle, die sich ausschließlich in Privatbesitz befinden und anlässlich der 700- Jahrfeier erstmalig – und wohl auch einmalig- zusammengetragen wurden. Sie stammen von „Künstlern rund um Gmünd“, wie Hans Trillitzsch, Gernot Polak und Roland Sattler. Aber auch das Gedicht „Frühlingsabend in Rittersbach“, 1935 von Fritz Volkert verfasst, und das Motiv der Marienkirche von Klaus Musolf finden sich in der Mappe. Birgit Ruckriegel fotografierte die Bilder und Anja Woldt zeichnet für die Gestaltung der Titelseite verantwortlich. Alle Originale sind inzwischen alle wieder bei ihren Eigentümern. Die Kunstmappe kostet 12 Euro und ist u.a. während der Ausstellung erhältlich. Georgensgmünds Bürgermeister Ben Schwarz zeigt sich beeindruckt von der Fülle und Vielfalt der Exponate. Er nennt die Ausstellung eine Fundgrube in Sachen Heimatgeschichte und nimmt sich vor, beim nächsten Besuch viel Zeit mitzubringen.

 

Text und Foto: Irene Heckel