Historischer Bergbau in Georgensgmünd


Gmünder Bodenschätze (Tafel 1)


Im Westen von Georgensgmünd erstreckt sich ein Gebiet, welches seit Jahrhunderten wegen seiner Bodenschätze umgegraben wurde. Heute ist in dieser Gegend der Sandabbau dominierend. Am Ende des späten Mittelalters wurde aber hier begonnen, andere wertvolle Schätze auszugraben. Unter der Oberfläche gibt es Sandstein, Lehm, Kalk und auch Eisenerz. Um 1525 begann in Georgensgmünd die Herstellung von Eisen mit Erz aus der näheren Umgebung. Die entstandene Produktionsstätte an der Fränkischen Rezat hatte ihre Blütezeit von ca. 1650 bis 1732. Der Ortsteil Friedrichsgmünd war ein bedeutendes gewerbliches Zentrum der Region. Davon ist leider heute nur noch wenig zu finden.

Die davon noch vorhandenen Spuren möchten wir wieder suchen, deutlich machen und für die Zukunft dokumentieren.

 

Dieser Themenweg führt durch die historischen Abbaugebiete. Am aktuellen Standort beginnt ein Gebiet mit vielen Anzeichen einer längst vergangenen Nutzung der verschiedenen Bodenschätze.

 

Ca. 100 m vom aktuellen Standort südlich versteckt sich im Wald eine der größten alten Lehmgruben der Gegend. Solche Gruben gab es mehrere bis zum Abhang des "Weinbergs". Die naheliegende historische Ziegelhütte wurde daraus mit Lehm versorgt. Dieser Lehm bildete aber auch eine Basis für die Gussformen der Eisenartikel, welche in der Friedrichsgmünder "Eisenschmelz" produziert wurden. Die erforderlichen Materialien für einen Eisenguss waren in der Umgebung reichlich vorhanden, Stroh aus der Landwirtschaft, Sand und Lehm aus den Talrändern.

Heute nicht mehr zu erkennen sind die Kalksteinbrüche im Süden von Hauslach. Die abgelagerten Süßwasserkalke aus dem Talbereich des Ur-­Mains waren ein Bodenschatz, welcher nicht nur für den Bau von Gebäuden Verwendung fand. Kalkzuschläge wurden auch in der "Eisenschmelz" benötigt um die Verschlackung zu optimieren. Kalk verbindet sich mit den nicht schmelzenden Silikaten und bildet Kalziumsilikat. Dies ist leicht schmelzbar und bildet mit  den anderen Verunreinigungen eine Schlacke, die auf dem geschmolzenen Metall schwimmt. Die örtlichen Kalk­Lagerstätten findet man unweit von Rittersbach und natürlich auch in den historischen Kalksteinbrüchen am Bühl. Ebenso bei Oberbreitenlohe und hier ganz in der Nähe bei Hauslach. So führt dieser Themenweg auch an kaum noch erkennbaren Kalk­Brennöfen vorbei. Von den Kalkresten im Boden sind noch vereinzelte Steine auf der südlichen Hauslacher Flur zu finden. Die schönsten Fossilien als Zeugen des Lebens im Ur­Main enthält der Kalk vom "Alten Feld" bei Rittersbach.

Wenn wir uns heute den umliegenden Wald einmal wegdenken, haben wir nahezu freie Sicht nach Hauslach. Das historische Gmünd im 17. Jahrhundert war wesentlich weiter von diesem Standort entfernt als heute. So wäre es möglich, dass hier in der Nähe die urkundlich dokumentierten "Hauslacher Bergwerke" zu suchen sind.

 

Hinweise auf den Bergbau dort gibt es in einer Urkunde aus dem späten 16. Jahrhundert. Wo sind aber diese Bergwerke zu finden? Leider gibt es in den bekannten Urkunden und Dokumenten keine Ortsangaben. Wir gehen also auf die Suche und orientieren uns an den heute noch vorhandenen Merkmalen im Gelände.

 

Am aktuellen Tafel­-Standort ist die Bodenbeschaffenheit bereits typisch für das gesamte Betrachtungsgebiet. Der örtliche Untergrund besteht aus wechselhaft aufgebauten sandig-­tonigen Verwitterungsdecken über dem darunterliegenden unregelmäßig abgestuften Keupersandstein. Diese Sandsteinformationen werden auch als mittlerer Burgsandstein (Trias) bezeichnet und beinhalten verschiedene Einlagerungen. Dies können auch Sand­ und Tonschichten oder eisenhaltige Horizonte sein.

 

Die links nebenstehende Abbildung zeigt einen Bodenausschnitt von hier in der Nähe mit leicht eisenhaltiger Schicht im unteren Bereich. Dabei ist bekannt, dass im Raum um Georgensgmünd nur Erze mit geringem Eisenanteil gefunden wurden.

 

Text und Bilder:   Georg Vogel, Heimatverein Georgensgmünd e.V.