"Schätze aus der historischen Sammlung"

heißt die Ausstellung des Heimatvereins zur Gmünder Kirchweih 2015. Diese Schätze befinden sich ansonsten im Archiv der Gemeinde und des Vereins, der sich unter anderem der Pflege und Weiterentwicklung seiner historischen Sammlung widmet. Gezeigt werden Schriften und Pläne des Gmünder Heimatforschers Fritz Glenk, Nachlässe der Familien Schaller und Schuh sowie Urkunden, Luftaufnahmen und Pläne. Der Heimatverein will mit dieser Ausstellung seine Arbeit für die Historische Sammlung im Gemeindearchiv (Haus der Geschichte) an einigen Beispielen aufzeigen und die Mitmenschen anregen, Fotos, Postkarten, Alben, Nachlässe und anderes heimatkundliches Material nicht zu "entsorgen". Heimatverein und Gemeinde nehmen diese Sachen gerne entgegen und nutzen auch die Möglichkeit der Digitalisierung, so dass die Leihgaben auf Wunsch auch wieder zurück gegeben werden können.    

 

Das Motto geht auf das Büchlein von Fritz Glenk "Aus meinem Schatzkästlein" zurück, das er 1978 herausgab. Schon früh nahm sich der Gmünder Eisenbahner auch der jüdischen Vergangenheit seines Heimatortes an, forschte und sammelte. Die beachtlichen Ergebnisse seiner Arbeit  hielt er unter anderem fest in kleinen Büchlein über die Juden und den Judenfriedhof, die Ende der 80er Jahre erschienen. Der Hobby- Historiker, dem es vor allem um die lokale Geschichte ging, arbeitete sich für seine Recherchen sogar in die Grundlagen der hebräischen Sprache ein. Für das Gmünder Geschichtsbuch, für das die Ortsgeschichte inzwischen wissenschaftlich erforscht wurde, hat das Archiv von Fritz Glenk einen wichtigen Beitrag geleistet.

 

Das "alte Gmünd" lässt der Heimatverein anhand von 18 Luftbildern aus den Jahren 1930 bis in die 60er Jahre wieder auferstehen. Es lohnt sich, etwas Zeit mitzubringen und genau hinzusehen bei dieser spannenden Schatzsuche. Ein Foto, aufgenommen um 1950, vereint legendäre Gebäude, die man sonst eher von Einzelaufnahmen kennt: das Waaghäuschen und das alte Stoll- Haus am Marktplatz, die Firma Schaller an der Rezat und den Stegwirt. Zukunftsmusik war damals noch die Brücke der Staatsstraße über die Rezat am Bruckespan, der Verkehr führte über die Brücke am Marktplatz.

 

Die Ausstellung im Gmünder Schlösslein öffnet am Kirchweihfreitag um 18.30 Uhr mit der Vernissage. Sie ist an den Kirchweihtagen einschließlich Montag jeweils von 15 bis 19 Uhr geöffnet.  

 

Text:  Irene Heckel