Nach der Neuwahl im Gmünder Heimatverein steht erstmals in der fast 40- jährigen Vereinsgeschichte eine Frau an dessen Spitze. Die Mitgliederversammlung wählte Brigitte Schwarz zur neuen 1. Vorsitzenden. Ihr Vorgänger Karl Hirschmann übergab sein Amt nach zehn Jahren nach eigenen Worten sehr erfreut über diese Wahl in weibliche Hände. Der 2. Vorsitzende Egid Herzner ist ebenfalls neu im Amt und löst damit ihren Ehemann Loni ab. Schon 2009 hatte Karl Hirschmann seinen Rückzug für 2011 angekündigt, trotzdem war die Suche nach einer neuen Vereinsspitze nicht einfach. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, denn eigentlich sollte meine Zeit jetzt meiner Familie und vor allem meinen Enkeln gehören.“ sagte die pensionierte Konrektorin. Aber da ihr von so vielen Seiten Unterstützung zugesagt wurde und ihr der Heimatverein eine Herzensangelegenheit sei, habe sie sich bereit erklärt, die Aufgaben von Karl Hirschmann zu übernehmen. 2. Bürgermeister Jürgen Richter würdigte in seinem Grußwort die Arbeit des Heimatvereins, der seine Aufgaben der Heimat- und Geschichtspflege weit über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinaus erfülle.
Statistik stand am Anfang des Rechenschaftsberichts, den der scheidende Vorsitzende gab. Von den 207 Mitgliedern gehören zur Zeit 77 der Altersgruppe zwischen 61 und 70 Jahren an. Mit Aktionen für die Jugend und einigen jüngeren Neuzugängen verband Hirschmann die Hoffnung auf eine allmähliche Verjüngung des Vereins. Unterstützt wird die Öffentlichkeitsarbeit seit 2009 durch die homepage www.heimatverein-georgensgmuend.de , die seitdem über 3100 „Besuche“ zu verzeichnen hatte. Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der einzigartigen Reinhart Fuchs- Ausstellung mit Exponaten aus ganz Franken. Für Karl und seine Frau Ursula, die alle Werke aufgesucht und fotografiert hatten, sei es erstaunlich gewesen, dass sich so viele Kirchengemeinden für die Gmünder Ausstellung von ihren Altären, Vortragekreuzen. Leuchtern usw. getrennt hätten. Für die große Unterstützung bedankte er sich sowohl bei den guten Geistern des Vereins, als auch bei der Schlenk- Stiftung, dem Steuerbüro Fürst, Fuchs & Partner sowie bei Raiffeisenbank und Sparkasse als Sponsoren. Eine Fotoschau mit 160 Bildern ließ viele Erinnerungen an das vergangene Jahr aufleben.
Der Kassenverwalter Alois Seidler konnte zum Jahresende ein leichtes Plus melden, das mit viel Fleiß bei verschiedenen Veranstaltungen erreicht worden sei. Er freute sich, dass auch noch eine Spende über 250 Euro an die Bücherei für Kinderbücher „drin“ war und schloss das Jahr zufrieden ab. Es entspreche den Zielen des Heimatvereins, dass das erwirtschaftete Geld wieder in Projekte der Heimatpflege gesteckt werde.
Eine der letzten Amtshandlungen Hirschmanns war die Ehrung von Mitgliedern, die vor 25 Jahren ihren Aufnahmeantrag unterschrieben hatten: Karin Heiden führte lange Zeit die Kasse und war später Revisorin, Sieglinde Walter arbeitete im Ausschuss und auf Wolfgang Brunners Unterstützung zählt der Verein alljährlich beim Wasserradfest. Entschuldigt hatten sich Waltraud Huber und Uwe Philipp Schwager. Hirschmann bedankte sich auch bei den Mitgliedern, die dem erweiterten Führungskreis künftig nicht mehr angehören für ihre engagierte Mitarbeit: Hans Heiden, Ursula Hirschmann Uschi Möller, Heiner Kögel und Günther Misoph sagten dem Ausschuss ade. Mit der Bestätigung von Schriftführer Günter Ackermann, Kassier Alois Seidler und der beiden Revisoren Marianne Plaumann und Karl- Ludwig Driesslein war der Vorstand wieder komplett. Ihm zur Seite stehen künftig folgende 12 Ausschussmitglieder: Michael Ammon, Rolf Driesslein, Michael Gsaenger (neu), nun Henrik Heiden, Martin Kaiser (neu), Doris Kittsteiner (neu), Werner Plaumann, Gaston Richter, Loni Schwarz, Ben Schwarz, Falk Trillitzsch (neu), Manfred Zebisch. Eva Haberkern trug sich als neues Mitglied in die Vereinsliste ein, das sich künftig der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen widmen will. Um alte Wege wird sich Heiner Kögel auch weiterhin kümmern.
Irene Heckel erinnerte in Gedichtform an Szenen zum Schmunzeln aus dem Leben des Vereinsvorsitzenden Hirschmann. Brigitte Schwarz bescheinigte ihm in ihrer Verabschiedung hervorragende Dienste im und am Verein und für die Gemeinde und dankte ihm unter lang anhaltendem Beifall der Versammlung für seine geleistete Arbeit. In seiner Amtszeit wurden u.a. drei Merkenschlager- Werke neu verlegt sowie Konzerte organisiert und die Förderung junger Künstler voran gebracht. Höhepunkte seien die unvergleichlichen Wanderungen, Tages- und besonders die Mehrtagesfahrten, bei denen man immer etwas Besonderes vom Reiseleiter Hirschmann erwarten könne: „Sie sind Balsam für die Seele.“ Es gelinge dem ehemaligen Gymnasiallehrer auf unnachahmliche Weise, Geschichte, Architektur, Kunst und Musik zu verbinden. Schwarz bedauerte es zwar sehr, dass sich das Ehepaar nun zurückziehe, freute sich aber umso mehr, dass beide weiterhin die beliebten Vereinsfahrten durchführen und Ansprechpartner für den Kulturbereich bleiben wollen. Die zahlreichen herzlichen Glückwünsche beantwortete die neue Vorsitzende mit dem Wunsch: „Unser Verein soll weiter gut bestehen. Also packen wir es an“.
Text: Irene Heckel
Fotos: Irene Heckel und Manfred Zebisch