Verena Reimann stellt zur Kirchweih ihre Arbeiten im „Schlösslein“ aus


 

„Im Moment“ heißt die Ausstellung mit Arbeiten von Verena Reimann im „Schlösslein“ in Georgens­gmünd.


GEORGENSGMÜND — Alljähr­lich zur Kirchweih präsentiert der Heimatverein Georgensgmünd eine hochkarätige Kunstausstel­lung. Seit 1999 ist sie im „Schlöss­lein“ in der Ortsmitte zu sehen. In diesem Jahr ist die Schau der seit dem Jahr 2000 in Georgensgmünd lebenden und schaffenden Künstle­rin Verena Reimann gewidmet. Für einen jazzigen Auftakt der Ver­nissage sorgte die Formation „Flimmer, Glimmer, Schimmer“.


Die Gemeinde Georgensgmünd sei mit Künstlern „gesegnet“, wie die vielen Ausstellungen der ver­gangenen Jahre beweisen würden, erklärte die Vorsitzende des Hei­matvereins, Brigitte Schwarz. Den­noch sei es etwas ganz Besonderes, diesmal die Werke von Verena Rei­mann zu sehen, die wie keine andere die Landschaft in und um Gmünd geprägt habe. Unter den Gästen der Ausstellungseröffnung war auch Georgensgmünds ehema­liger Bürgermeister Klaus Wer­nard, für den sein Amtsnachfolger Ben Schwarz nur lobende Worte übrig hatte, da dieser in seiner Amtszeit die Kunst massiv geför­dert habe. „Ihnen ist es zu verdan­ken, dass die Gemeinde Georgensg­münd erlebbar und begehbar geworden ist“, so Schwarz.
 

Überrascht von den Werken der Künstlerin zeigte sich Landrat Her­bert Eckstein. Für ihn habe sich manches ganz neu erschlossen. „Man kann sich prima reindenken in die Objekte.“ Reimann habe ein „Gespür für Menschen“, habe das Talent, Stimmungen aufzuneh­men.
 

Die Laudatio hielt Professor Falk Trillitzsch, der festhielt, „Kunst ist so alt wie die Mensch­heit“, und als Beispiel eine Jahrtau­sende alte, steinerne Göttinnensta­tue nannte, die vor Alexandria aus dem Meer gefischt wurde. For­scher hätten herausgefunden, dass diese Göttin damals, als sie noch die Straßen von Alexandria zierte, schon antik gewesen sei. Auch Rei­mann habe sich der Steinhauerei verschrieben und dabei nicht nur Kunst für Erwachsene erschaffen, wie die „Kuh mit Bank“ oder das „Steinschwein“ vor der Krone beweisen würden. Er habe sie als nachdenkliche und nachsinnende Frau kennenge­lernt, als „Steinträumerin“, die schon vorher dem unbehandelten Stein ansehen würde, was in sei­nem Inneren steckt. „Man kann gar nicht genug Kunst um sich haben“, war sich Trillitzsch sicher und wünschte der Künstlerin, dass ihre Kunst ebenso überdauern würde wie die steinerne Göttin aus Ägypten.
 

Verena Reimann freute sich über all die vielen schönen Worte und erklärte, warum ihre Ausstellung den Namen „Im Moment“ trage. Als Kind habe sie sich immer sehr intensiv mit den verschiedensten Objekten beschäftigt, und wenn sie dabei angesprochen wurde, habe sie stets mit den Worten „Momentchen“ geantwortet. Dies wurde folgerichtig ihr Spitzname. „Ich lade Sie alle ein, in der Aus­stellung selber wieder ein bisschen zum Kind zu werden. Verlieren Sie sich in diesen Moment und gehen Sie voll darin auf“, so Reimann.


Neben Malereien und jeder Menge steinernen Skulpturen kann man auch eine Vielzahl von Modellen ihrer großflächigen Kunstwerke bewundern, die die Landschaft von Gmünd oder anderorts im Landkreis Roth berei­chern. Dabei darf natürlich auch „St. Georg, der Drachenbezwin­ger“, der den Kreisverkehr im Süden bewacht, nicht fehlen, ebenso wie der „Spannungsbogen“ des Skulpturenweges oder die „Kuh mit Bank“ im Wiesengrund.

Die Ausstellung ist noch einmal heute, 15 bis 19 Uhr, und am kom­menden Wochenende zur gleichen Zeit zu sehen.


Textquelle: Roth-Hilpoltsteiner-Zeitung - tts